Mein Dorf in der Hosentasche - Ideen für lokales Miteinander – gesucht und gefunden
Die CDU im Landkreis startet in die Wahlvorbereitung und will die Ebenen verknüpfen. Das Lokale gewinnt an Bedeutung.Die CDU im Landkreis startet in die Wahlvorbereitung und will die Ebenen verknüpfen. Das Lokale gewinnt an Bedeutung.
Wolfenbüttel. Mit einer völlig neuen Idee geht die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Wolfenbüttel in die Wahlvorbereitung zur Kommunalwahl 2026: Die Christdemokraten starteten jetzt eine Reihe von sechs Impulsveranstaltungen. Bis Ende Februar werden wichtige Themenfelder besprochen und mit Experten erörtert. Zum Auftakt in der Oderwaldhalle Börßum ging es jetzt um die Förderung des gemeindlichen Zusammenlebens. 40 Funktionsträger der CDU sowie Wählergemeinschaften aus Orts- und Gemeinderäten sowie aus dem Kreistag machten mit.
"Wir haben noch exakt 383 Tage bis zur Kommunalwahl 2026", sagte Michael Wolff. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion hatte den Abend organisiert. Und er stellte klar, was das Ziel der Veranstaltungsreihe ist: "Wir wollen den Schulterschluss der Politik von Orts- bis Kreisebene stärken und entsprechende Strukturen fördern." Holger Bormann als Kreisvorsitzender ergänzte: "Diese Vernetzung und die Aktivierung dörflichen und städtischen Miteinanders – das sind die politischen Oberziele der CDU Wolfenbüttel."
Als Impulsgeber des ersten Abends traten Heide Gliß und Sven Volkers auf. Die Projektleiterin der Wirtschaftsförderung im Landkreis berichtete von der Einführung der App DorfFunk (bald StadtLand.Funk). Diese sei der Startphase entwachsen und habe sich rasch verbreitet. "Die Menschen haben schnell gemerkt, was für Möglichkeiten eine solche App auf dem Smartphone hat", sagte sie. Seit Sommer 2022 biete sie eine Teilhabe für breite Zielgruppen. "Und: Wir erreichen Jung und Alt."
Es gebe eine Fülle von Mehrwerten der Idee, die sie "Mein Dorf in der Hosentasche" nannte. "Man kann sich unkompliziert austauschen, vernetzen – die App ist wie eine Dorfzeitung." Ob private Veranstaltung oder Infos der kommunalen Verwaltung: Über die App ist alles möglich, und immer in einem individuell bestimmten Radius: "Sie können wählen, ob Sie nur auf Dorfebene, in einem Stadtteil, im Lankreis, im Land oder sogar bundesweit unterwegs sein wollen."
Zahlreiche Gäste im Saal griffen prompt zum Handy und lernten gleich mal einen der vier Kanäle kennen, die Heide Gliß beschrieb: News, Plausch, Marktplatz (Biete/Suche) sowie Events. Über den Button ,Neues' sieht man sofort, was seit dem letzten Besuch passiert ist. "In puncto Aktualität sind wir nicht zu schlagen", freute sich die Referentin. "Und wir haben schon mehr als 7000 registrierte Nutzer."
Kreis-Baudezernent Sven Volkers lieferte ebenfalls einen engagierten Impuls. Seine gesammelten Ideen für das Dorf verknüpfte er mit einem Aufruf zum Zusammenrücken, auch zum Wohle der Demokratie. "Wenn es im Dorf Probleme gibt, kann man nicht immer sagen ,die da oben' hätten Schuld. Sondern wir müssen vieles vor Ort lösen."
Das Lokale gewinne wieder an Bedeutung. "Aber die Stimmung im Ort wird durch Sie gestaltet", schrieb er den Multiplikatoren ins Stammbuch. Und er lockte mit verschiedener Hilfestellung: "Nehmen Sie zum Beispiel teil am Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft – allein schon die Teilnahme wird ihren Ort wachsen lassen." Auch die Aktion DenkDeinDorf habe eine Fülle von Ideen gebracht, die sich im gesamten Landkreis übernehmen ließen. "Gut kopiert ist besser als nichts gemacht."
Als witziges Beispiel nannte er ein Brückenfest, das Gielde und Werlaburgdorf auf der gemeinsamen Gemarkungsgrenze gefeiert hatten. Und er versicherte: "Wir helfen Ihnen gern bei der Umsetzung Ihrer Ideen, melden Sie sich – verbreiten Sie Mut und Motivation."
Dem konnte sich Michael Wolff in seinem Schlusswort nur anschließen: "Überlegen Sie in Ihren Gremien, wie Sie vorgehen wollen. Und dann stellen Sie Anträge." Er freute sich über die Dorf-App, "sie bringt uns Bürgerkontakt, Vernetzung und Feedback". Und er lobte die Anregungen aus dem Kreishaus: "Sven Volkers ist ein kreativer Kopf, der auch in seiner Doppelfunktion im Zukunftsfonds Asse vieles ermöglichen kann. Anpacken müssen wir es vor Ort aber selbst."